Erzgebirge / Seiffen

Hi,

aufgrund meines Beruf ging es Samstag nach Zwickau, das in 100 km entfernte gelegen Seiffen war daher quasi Pflichtbesuch, also Kind und Kegel eingepackt und los, leider konnten wir mit 2 halbe Tage nicht annährend gucken, besuchen, unternehmen was wir wollten, aber beschließen dass wir mit etwas Zeit noch einmal hin fahren werden, unabhängig von der Volkskunst, die ganzen Pyramide, Schwibbogen, Schnitzereien und sonstige Erstaunlichkeiten gab es ein vielfältiges Angebot für Kleinkinder.

Hat jemand ein Tipp was wir beim nächsten Besuch dort unbedingt gucken müssen? Ich hätte gerne mehr Schauwerkstätten gesehen, konnten aber nur eine besuchen, und da war leider keiner am Arbeiten. Ansonsten war ich geflasht von der Vielfalt an Möglichkeiten was man so aus Holz machen kann, egal ob Schwibbogen, Pyramide, Spielzeug... das war die Totale Reizüberflutung für mich als Hobby Dekupierer.

Habe mir dann einige Vorlage gekauft, und einen kleinen Spanbaum, der Junior hat eine gedrechselten Zahnbürstenhalter Figur bekommen, und die Frau eine Pyramide, die Sachen krieg ich so schnell nicht hingebastelt. Jedenfalls bin ich immer noch ganz begeistert von der Vielfalt an Motiven und Darstellungen, leider ist es mit Kleinkind aufgrund geringer Geduld, Müdigkeit , Hunger, oder Bewegungsgrund auch nicht so einfach durch die Läden und den Ort zu bummeln und sich alles anzugucken. Zwar irgendwie Typischer Touri Ort (mit dementsprechenden Preisen) aber hat doch irgendwie seinen Charme.

Ich würde ja gerne mal sehen wie ein Schwibbogen gesägt wird, falls jemand eine Tipp hat wo man sich das im Erzgebirge anschauen kann her damit.

Morgen
ist schon interessant in Seifen.Wir waren ja schon 2x über ein verlängertes Wochenende da.
Ich war in vielen Werkstätten aber sägen habe ich keinen gesehen. Das meiste was wir gesehen haben sind
Drechselarbeiten und die Schwibbögen aus Massivholz.
Die Schwibbögen wie wir sie hier sägen habe ich nicht in der Produktion gesehen.(Wird wohl auch mehr und mehr gelasert)
Ne interessante Werkstatt ist die große der Genossenschaft oberhalb der Modellbahn.

in Seiffen ist die Fa. Richard Glaeser ist sehenswert; ansonsten sollte man auch einmal "auf die Dörfer" fahren. Dort gibt es fast überall kleine Familienbetriebe, bei denen man bei höflicher Anfrage auch dem Meister bei seiner Arbeit zusehen kann. Dort entstehen in der Regel die Schönheiten, die ein großer Betrieb auf Grund der wenigen Exemplare gar nicht fertigt.

Hier sei mir erlaubt, ein wenig Eigenwerbung zu machen:
wer einmal in den Odenwald kommt, sollte unbedingt den letzten Odenwälder "Gäulchesmacher" in Reichelsheim-Beerfurth besuchen. Der Herr Boos bietet Führungen an, bei denen er den Besuchern den Weg vom Stamm zum Pferdchen erklärt und zeigt. Vor allem arbeitet er auch noch noch mit Maschinen, an denen schon sein Großvater gestanden hat und die man heute so nicht mehr sieht.
(www.gaeulschesmacher.de)

Die Werkstatt oberhalb der Modelleisenbahn/Rodelbahn waren wir gucken, leider arbeitete niemand (ok war auch Pfingstmontag )
Glaeser wollten wir noch, aber mangels motivation des Kind nicht mehr geschafft und Abgereist.

Ich könnte mir schon gut vorstellen dass ich meine Werkzeuge auch mal durch eine Drechselmaschine erweitere (wenns der Platz hergibt), oder aber man deckt sich irgendwo mit den kleinkram ein um mal so Figürchen zu machen welche dies oder jenes abrunden. Da gab's auch ein Laden (Handwerksladen?) , wo ich auch meine Vorlagen kaufte, die hatten so Stück(Schütt)gut an miniatur/kleinteilen wo man sich dann eigene Figuren draus basteln könnte, aber wenn man da so steht und überlegt was was kaufe ich nun, und was mache ich damit, vergehen Minuten... und das Kind zupft und quengelt und hat Hunger und ist Müde , da geht man dann genervt ohne was zu kaufen

Sehr interessant, was ich auch noch nicht kannte, die Reifendreher, für Massenproduktion an Holzfigurchen, einmal drechseln, dann nur noch gewünschte Zahl abschneiden, im Freilichtmuseum gab es eine Schauwerkstatt wo die Maschine noch durch Wasserantrieb eines Mühlenrad in Bewegung gesetzt wurde, auch sehr imposant mal zu sehen wie das früher so war.

Toll, ich hoffe, ich komme irgendwann einmal in den Odenwald und kann den Gäulschenmacher life erleben ... Danke für den Link.

Und Tschüss,
bis Ende des Monats verabschiede ich mich in den Urlaub. Das Motorrad möchte bewegt werden und Seiffen steht auch auf dem Programm

Bis dann.

Schönen Urlaub, und den Asphalt immer unter den Reifen.
Ernst