Katze nach Kathy Wise

Das sieht schon gut aus! Intarsia scheint ziemlich ansteckend zu sein

Micha, die Katze ist ein sehr gutes "Einsteigermodell". Du hast bei der Wahl des Holzes mit dem Ebenholz ein sehr schönes (und wertvolles) Holz gewählt, allerdings lässt es sich sehr schlecht sägen. Das A und O bei Intarsia ist das ganz genaue Sägen auf der Linie, denn nur dann passen die Teile später lückenlos aneinander. Deshalb sollten die ersten Arbeiten am Besten aus "willigem" Holz gearbeitet werden, das sich gut sägen und schleifen lässt. Ich denke da an Nussbaum, Linde, Kiefer, Fichte, Ahorn, Pakouk, etc. Wenge und Eiche z. B. sind, wie Ebenholz, schwer zu sägen und zu schleifen.

Ich kann nicht genau sehen, wo es nicht passt - die Holzauswahl ist erste Sahne. Da, wo Du geschliffen hast, sieht der Schliff weitgehend gleichmäßig und schön rund aus. Vielleicht machst Du mal eine nähere Aufnahme von einer Stelle, an der man genau sehen kann, dass und warum es nicht passt.

Mein Vorschlag ist sonst: Pack es weg (wirf es nicht weg!) und fang neu an. Nimm weiches Holz (Du sitzt an der Quelle ) und säge neu und ganz exakt. Immer schön langsam auf der Linie. Bevor Du dann anfängst zu schleifen legst Du alle Teile zusammen und prüfst, wie sie passen. Wenn irgendwo größere Ungenauigkeiten sind, sägst Du das Teil noch mal. Wenn Du so weit bist, fängst Du an zu schleifen.

Wenn Du dann immer noch vom Intarsia-Virus gepackt bist, machst Du das nächste Anfängerprojekt. Und nach 3 oder 4 Arbeiten holst Du die Katze wieder aus ihrem Versteck und schaust Dir an, was zu retten ist.

Intarsia ist nicht so leicht. Meine erste Arbeit war die kleine Meise auf dem Zweig, die Holger auch mal gemacht hat. Es hat alles hinten und vorne nicht gepasst und sie liegt immer noch in einem Korb. Auch wenn wir hier die tollsten Arbeiten zeigen, kannst Du sicher sein, dass manches Teil noch einmal gesägt wird und wenn es dann immer noch nicht passt, ein drittes Mal. Genauigkeit und Geduld sind die wichtigsten Zutaten. Ich bin ganz sicher, dass Du das hinkriegst!

Micha, jetzt kann ich sehen, was Du noch besser machen könntest: An manchen Stellen passen die Teile nicht genau zusammen (Hals und Kopf zum Beispiel). Dann hast Du an Stellen abgerundet, bei denen es besser ist, einfach nur die Kanten zu brechen, so dass die Teile ohne "Gräben" aneinanderstoßen (zum Beispiel die Stelle oben an der Schulter, wo sie an den Kopf stößt). Beim Schleifen ist es außerdem wichtig, die Grundlinie nicht abzuschleifen, so dass die Teile weiterhin aneinanderpassen. Die großen Körperteile passen gut zusammen, etwas Schleifen mit der Hand würde die harten Kanten glätten.

Die Katze ist schonmal ein guter Anfang und nur Übung macht den Meister! Also ran an den Frosch