Einige Arbeiten von Werner

Kann man als Erzgebirgler überhaupt genug bekommen von Schwibbögen? Bestimmt nicht, das ist euch doch im Blut, oder?
Der ist sehr schön und so zart.

sanne123 wrote:

Kann man als Erzgebirgler überhaupt genug bekommen von Schwibbögen? Bestimmt nicht, das ist euch doch im Blut, oder?
Der ist sehr schön und so zart.

davon genug bekommen kann ich sehr wohl. Nämlich dann, wenn diese alte Kunst mit irgendwelchen Kitsch-Motiven "vergewaltigt" wird.
Hier einmal der älteste, nachweisbare Bogen von 1778. Hergestellt durch den Bergschmied Teller; nach der Überlieferung aus Johanngeorgenstadt.
Davon gab es nur drei Exemplare..


Aber bei dieser Gelegenheit die Frage: woher kommt eigentlich der Begriff "Schwibbogen" ?????

Nur mal nebenbei: es heißt nicht Erzgebirgler, sondern Erzgebirger (soll nur eine Richtigstellung sein)

Ups, dann ab sofort Erzgebirger

Werner wrote:

[Aber bei dieser Gelegenheit die Frage: woher kommt eigentlich der Begriff "Schwibbogen" ?????

..... vom Schwebebogen aus der Architektur?????

LG
Brigitte

Liebe Brigitte, da es verschiedene Versionen gibt, stimme ich dir im Prinzip zu. Architektur ist im weitesten Sinne richtig.
Die Überlieferungen, die ich kenne:
Als Bergleute den Stollen noch waagerecht in den Berg getrieben habe, wurde das Mundloch; also der Eingang zum Schacht als "Schwibbe" bezeichnet.
Zweite Variante: Die Bezeichnung kommt von "Schweben"; angelehnt an den Engel im von mir eingestellten Bogen von Teller.

von meiner neuen "Holzausbeute" habe ich mal ein paar Testschnitte gemacht. Ich hatte mir einen Viertelstamm mitgenommen; sehr hartes Holz, aussen helll und im Kern tiefschwarz, lässt sich aber relativ gut sägen.
Was ich nicht richtig zuordnen kann: woher kommen diese Wellen im Schnitt ? Noch dazu, da sie schräg verlaufen.
Die Scheiben habe ich mit der Bandsäge geschnitten; an der Säge oder am Sägeband kann es nicht liegen, denn anderes Holz zeigt eine glatten Schnitt.
Aber Angelika weiß das ganz sicher:

Hallo Werner,

ich bin zwar nicht Angelika, kann Dir aber vielleicht auch weiter helfen.

Deine Wellenlinien sind typisch für etliche Harthölzer. Ich weiß genau wie es zustande kommt, kann es Dir aber nur "unfachmännisch" erklären.
Du Hast Dein Holz der Länge nach aufgetrennt. Der Baum hat aber Jahresringe. Innerhalb der Jahresringabstände ist das Holz unterschiedlich hart. Wir sagen dazu Früh- und Spätholz. Das Frühholz wächst schneller und ist dadurch weicher. Das Spätholz wächst langsamer und ist dadurch härter. Beim Abschneiden mit der Bandsäge geht das Sägeblatt beim weicheren Holz etwas mehr nach innen, beim härteren Holz bleibt es weiter aus. Dadurch entstehen solche Rillen.
Ich weiß, daß Dir ein Holzfachmann das besser erklären könnte mit etlichem Fachjargon, aber ich hoffe, daß Du auch ohne verstehst was ich meine.

Viele Grüße Maggy

hat zwar nicht direkt mit sägen zu tun, könnte vlt. ein Tipp sein:
bei uns wurden am Haus die Dachrinnen und Fallrohre erneuert; einige Rohre habe ich sofort beschlagnahmt und "zweckentfremdet" in meiner Werkstatt für die Holzleisten eingesetzt. (sortiert wird später)

Top Idee Werner . Bei mir liegen sie lose auf dem Fensterbrett und nerven.