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Die „Moon Moth“ ist ein wunderschöner Falter, der in der Natur in den unterschiedlichsten Grüntönen vorkommt. Diese Sägearbeit nach einer Vorlage von Danny van Wattingen überrascht mit einer interessanten Technik und kann auch von geübten Anfängern angefertigt werden.

Bei der Holzauswahl können die wenigsten Säger in Deutschland auf grünes Holz, wie z. B. Poplar Green, zurückgreifen. Ich habe ein Stück Gurkenmagnolie verwendet, das grünlich-gelb schimmert – auch Robinie hat manchmal einen grünlichen Ton. Der Fantasie sind bei der Auswahl des Holzes jedoch keine Grenzen gesetzt, ich empfehle ein eher helles Holz mit einer feinen Maserung, das zur zerbrechlichen Form der Moon Moth passt. Es sollte mindestens 25 mm stark sein.

Materialliste:

1 Stück grünliches Holz (je nach Maserung ca. 200mm x 150mm), wie Gurkenmagnolie, Robinie oder Poplar Green bzw. ein helles, fein gemasertes Holz, ca. 25 mm stark. Sperrholz, ca. 3mm für die Rückwand.

Werkzeuge:

Laub- oder Dekupiersäge mit Sägeblättern #1 oder #3
Sprühkleber oder Klebestift
Transparentes Paketklebeband
Holzleim
Schleifmittel mit Korn 100 bis 400
2 Kanthölzer ca. 30mm x 30mm und 2 kleine Einhandzwingen zum Auftrennen des Holzes (Empfehlung)

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Ihr braucht 6 Fotokopien und legt eine davon als Hauptkopie auf die Arbeitsfläche. Jetzt schneidet Ihr die Teile von nur der rechten Hälfte (!) der Vorlage aus (also alle Flügelteile, den Körper und einen Fühler) und klebt sie auf das Holz, wobei Ihr die Maserung beachtet. Eine Schicht klares Paketklebeband über dem Papier beugt Brandspuren beim Sägen vor.

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Sägt die Teile sorgfältig aus. Dabei entscheiden Ihr, ob Ihr mitten auf der Linie oder ein wenig rechts davon sägt und bleibt bei der einmal gewählten Methode. Richtet die ausgesägten Teile auf der Hauptkopie aus und kontrolliert die Passform. Wenn ein Teil nicht zufriedenstellend passt, sägt Ihr es am Besten neu. Von der Passform ist das spätere Ergebnis abhängig, die Mühe lohnt sich!

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Im nächsten Arbeitsschritt werden alle Teile -bis auf den Körper- in der Höhe geteilt. Das heißt, Ihr habt anschließend von jedem Teil ein „Spiegelbild“. Zeichnet dafür auf den Rand jeden Teiles eine Mittellinie, an der Ihr Euch beim Auftrennen orientieren können. Für das Sägen ist es hilfreich, wenn Ihr die Teile mit zum Beispiel kleinen Einhandzwingen zwischen 2 Leisten klemmt. So könnt Ihr das Holz trotz der geringen Auflagefläche beim Sägen sicher führen, denn die Leisten vergrößern die Auflagefläche und halten das Teil senkrecht zur Sägefläche.

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Ihr seht, dass nicht alle Teile genau in der Hälfte geteilt sind – eine Abweichung von wenigen Millimetern lässt sich durch das spätere Schleifen ausgleichen.

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Damit die Flügel später eine schöne einheitlich glatte Fläche ergeben, werden die Teile des oberen und unteren Flügels mit kleinen Abschnitten von doppelseitigem Klebeband auf einem Stück Sperrholz zusammengefügt und befestigt, damit sie in einem Stück geschliffen werden können. Dafür sägt Ihr für den oberen und den unteren rechten Flügel passende Sperrholzunterlagen.

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Beginnt mit dem rechten oberen Flügelteil und klebt die Teile jetzt auf die Unterlage. Nehmt nur kleine Stücke des Klebebandes, damit sich die Einzelteile später wieder gut ablösen lassen. Achtet nun darauf, bei jedem Schleifschritt nur wenig Material abzuschleifen. Die Pfeile auf dem Foto zeigen, in welche Richtungen geschliffen wird: Der obere Flügel wird in Richtung der Außenkanten und in Richtung des unteren Flügelteils herunter geschliffen. So ist er in der Mitte am höchsten und fällt nach unten, rechts und links sanft gerundet ab. Der obere Rand bleibt in der Höhe so wie er ist, lediglich die Kante wird ganz leicht gebrochen.

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Der untere Flügel ist insgesamt etwas flacher als der Obere. Hier fügt Ihr die Teile wie beim oberen Flügelteil zusammen und befestigt sie mit Klebestreifen auf der Sperrholzunterlage. Schleift vorsichtig die äußeren Kanten herunter. Kontrolliert während des Schleifens immer wieder den Übergang zwischen dem oberen und dem unteren Flügelteil. Löst nun die Teile von den Sperrholzunterlagen. Seid auch hier vorsichtig. Ein Japanspachtel ist hilfreich, um fest klebende Teile vorsichtig vom Untergrund zu lösen.

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Nun müsste Eure Moon Moth ungefähr so aussehen. Wie die Holzauswahl ist auch die Art zu Schleifen eine Möglichkeit, einer Arbeit ein individuelles Aussehen zu geben. Betrachtet Euer Werk immer wieder von allen Seiten und schaut, ob es Euch so gefällt.

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Markiert jetzt die Kante, wo die Flügel an den Körper stoßen und gebt dem Körper schon einmal eine vorläufige Form.

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Nun arbeitet Ihr die linke Hälfte der Moonmoth genauso wie die rechte. Ihr könnt die Sperrholzunterlagen für die rechte Seite verwenden, indem Ihr sie einfach umdreht. Damit die Flügel am Ende symmetrisch sind, vergleicht Ihr beim Schleifen immer wieder die Höhe der Außenkanten. Löst anschließend alle Teile von den Sperrholzunterlagen und hebt Euch die Unterlagen für den Fall auf, dass Ihr noch eine weitere Moonmoth sägen möchtet.

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Die Kanten der Flügel müssen noch angepasst werden. Achtung, sie sind sehr zerbrechlich – seid daher vorsichtig beim Schleifen und haltet das gesamte Holzstück gut in der Hand, damit es nicht zerbricht.

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Schleift den Körper und die Fühler rundlich, so dass sich ein harmonisches Gesamtbild ergibt. Richtet die Moonmoth auf der Hauptkopie aus und überprüft, ob die Oberfläche überall schön glatt geschliffen ist. Arbeitet gegebenenfalls nach. Klebt die Teile anschließend mit wenig Holzleim aneinander. Achtet dabei darauf, dass kein Leim auf der Oberseite herausquillt.

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Nach dem Trocknen umfahrt Ihr Eure Moonmoth auf einem Stück Sperrholz mit einem Bleistift, neigt Eure Säge auf 45 Grad und sägt den Umriss aus. Alternativ kann man auch die Vorlage komplett ausschneiden, aufkleben und aussägen. Die Passform ist wahrscheinlich besser, wenn Ihr Eure eigene Arbeit als Vorlage verwendet.

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Der schräge Kantenschnitt bewirkt, dass die Rückwand von der Vorderseite aus nicht zu sehen ist. Nun lackiert oder beizt Ihr die Seite der Rückwand, die nach dem Trocknen auf die Rückseite der Arbeit geleimt wird. Der dunkle Hintergrund lässt eventuelle kleine Lücken zwischen den Teilen für das Auge wie Schatten wirken und so „verschwinden“. Ihr entscheidet, ob Ihr auch die Kanten und die Außenseite der Rückwand schwärzen wollt. Wenn die gesamte Arbeit sehr hell ist, ziehe ich es vor, die Kanten hell zu lassen.

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Jetzt leimt Ihr die Arbeit mit Holzleim auf die Rückwand. Zum Beschweren während des Leimens verwende ich einen Beutel mit Vogelsand, der sich an die unebene Oberfläche anpasst und lasse alles gut trocknen. Ihr könnt die Oberfläche nun wachsen, lackieren oder ölen.

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Zur Technik:

Die Technik, nur eine Hälfte des Motivs zu sägen und die Teile anschließend aufzutrennen, eignet sich für symmetrische Arbeiten wie zum Beispiel Schmetterlinge oder Blüten. Hat man ein in sich sehr einheitlich gemasertes Holz, ergeben sich mit viel Glück 2 gleich gemusterte Hälften, wie hier gut zu sehen ist. Auch die Schmetterlinge sind Vorlagen von Danny van Wattingen.

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