Drache - Neuauflage

Heute habe ich mich gut eine Stunde damit beschäftigt, kleine "Unordentlichkeiten" zu verbessern, die Passungen zu optimieren und ein Teil noch einmal zu sägen, das gar nicht passte. Ich hoffe, um Ostern herum mit dem Drachen fertig zu werden. Man denkt nicht, wie viel "Nebenarbeiten" zur Fertigstellung gehören, auch wenn man so akkurat wie möglich gearbeitet hat.

Inge, so war es geplant - dass der Kamm auch aus Holz mit den Wasseradern sein soll, wie die Brust. In diesem Eichebrett waren sie, als es roh und ungehobelt war, auch zu sehen, allerdings wesentlich weniger als in der Brust. Also kam es anders als ich dachte.

Ich habe ein kleines Teil zwischen dem Hornhöcker und dem Hals noch einmal gesägt, weil mir die Lücke zu groß war. Das ist, denke ich, gut gelungen.

Der Kamm war auf dem letzten Bild nur lose aufgelegt, daher passt das alles noch nicht. Mit dem Leimen habe ich jetzt am Kopf begonnen und es wird mich wohl den Rest der Woche beschäftigen. Man kann nicht immer nur von den benachbarten Teilen ausgehen, sondern muss alles rundherum auf Passgenauigkeit im Blick behalten. Ansonsten summieren sich klitzekleine Ungenauigkeiten zu einer großen Lücke. (Wenn Du neue Schimpfworte lernen wolltest, müsstest Du Dich bei mir im Keller aufhalten )

Das ist eine gute Frage - es ist der 3. seiner Art. Den Allerersten habe ich in einem Anfall von frühzeitiger Altersdemenz meiner Schwester versprochen, die eine Drachenliebhaberin ist und ungefähr 1000 unterschiedlichste Exemplare besitzt. Sie hat ihn bekommen, obwohl er erst einige Zeit bei uns im Wohnzimmer hängen musste - quasi ein Abschiedsritual. Weil er aber so schön war, meinte Wolfgang, erstens: So etwas dürfe ich nie wieder verschenken und zweitens: Ich sollte noch einmal so einen machen für uns. Antwort: Er wird einen Platz in unserem Wohnzimmer finden.

Dort wohnt auch der andere, den ich hier an irgendeiner Stelle unter "Drachen für den Eigenbedarf" vorgestellt habe.

Außerdem wohnen noch eine Eule und ein großer Luchs an den Zimmerwänden und auf den Regalen befinden sich lauter hölzerne Stehrumchens. Langsam sieht es hier aus wie bei merkwürdig verschrobenen Menschen... Aber was soll man sonst mit den Dingen machen? Verkaufen? Da habe ich noch so meine Bedenken. Das, was es als Holz wert ist, verbunden mit der Arbeitszeit, würde man niemals dafür bekommen. Und wenn ich mir vorstelle, irgendjemand guckt es an, stellt es auf und wirft es dann nächstes Jahr weg, sträuben sich mir die Haare.

Der abschließende Zusammenbau bringt immer noch einmal Probleme mit sich. Die will ich euch heute einmal zeigen. Es fing damit an, dass das 2. Nasenteil einfach "weg" war. Also musste ich ein neues sägen. Das Holz war ja nicht dick genug, deshalb habe ich manche Teile aufgedoppelt.


(Hat da jemand "aua!" gesagt?)

Danach stellte ich beim Zusammenfügen der Teile fest, dass ein Spalt zwischen dem oberen Horn und dem letzten Kammteil entstanden war. Das war bei dem Drachen, den ich für meine Schwester gesägt hatte, auch passiert. Wenn Ihr, Holger und Sabine, also diese Vorlage gekauft habt, ist mein Vorschlag, die Hörner zum Schluss zu sägen, damit man sie dann anpassen kann.



Ich habe mir also einen kleinen Streifen gesägt, den ich in die Lücke eingearbeitet habe:





Sonst habe ich immer alle Teile miteinander verleimt und dann den ganzen Drachen auf die Rückwand geklebt. Dieses Mal wollte ich es anders machen und einzelne "Blöcke" vorher zusammen geklebter Teile auf die Rückwand leimen. Manche schwören darauf und man muss schließlich alles selbst ausprobieren, bevor man sagen kann, welche Methode besser ist. Das ging gut bis hierher:


Hier sind der Kopf, die Hörner und die Kammteile bereits fest auf der Rückwand aufgebracht. Das Ohr ließ sich gut einpassen. Dann bekam ich allerdings den Hals nicht mehr abgehoben, weil die "Zähne" sich nicht mehr aus dem Kopfblock lösen ließen.

Also blieb mir nichts weiter übrig, als das hier:


Jetzt muss alles noch einmal gesäubert werden, noch eine Kontrolle auf größere Lücken und abschließend ein paar Ölungen und Polierungen. Hier ist das fast-Endergebnis (vorausgesetzt, es hält alles ordentlich auf der Rückwand

Theo, nein, der Streifen ist noch nicht geölt. Wenn ich ihn schon geölt hätte, bekäme ich ihn nicht mehr angeklebt. Heute Nachmittag wird alles schön gesäubert und geölt und ich denke, dann sieht man ihn nicht mehr als Fremdkörper. Auf jeden Fall gibt es noch ein Abschlussbild zur Überprüfung meiner Behauptung