Ist sägen ein Rentnerhobby?

Gebastelt, gemalt, gezeichnet hab ich schon immer gerne. Im Flegelalter war anderes wichtiger, die Clique und sich auszuprobieren. Einer Freundin kannst du auch nicht gerade mit Schwibbbögen begeistern und dann kommt da noch das Moped, der Führerschein und Deep Purple. Nach der Heirat und dem Hausbau vergingen die Jahre mit Kindererziehung, der Leitung einer Pfadfindergruppe und dem geliebten Gospelchor. In dieser Zeit habe ich natürlich das Werkeln nicht lassen können. Diverse Möbel für Bad und Kinderzimmer, Puppenbetten für die Tochter und Modellbahn für die Jungs. Als die Kids vor einiger Zeit das Nest verlassen haben hatte ich Zeit mal an mich zu denken. Diverse Pilgerwanderungen nach Assisi, Rom und der halbe Weg nach Santiago haben mir sehr gut getan. Leider hat mich dann der Mobbingteufel in Form einer weiblichen Vorgesetzten heimgesucht. Bitte nicht verkehrt verstehen, aber so Intrigant hab ich noch keinen männlichen Vorgesetzten erlebt. Die Folge war ein Zusammenbruch einhergehend mit einem starken Tinnitus. Gerettet hat mich meine Frau die mich in den Bastelkeller schickte um abzuschalten.
Seit nunmehr 3 Jahren hilft mir die Sägerei mein Leben zu bereichern. Ich kann wunderbar abschalten, nehme während der Sägerei den Tinnitus kaum wahr und habe einfach sehr viel Spaß was auch der jetzt wieder frohen Seele gut tut.

Ich fühle mich ertappt Es ist zwar noch ein bisschen hin zur Rente und noch nicht das wichtigste, an was ein Jahrgang 61er denkt, aber ich habe mich tatsächlich schon einmal grob umgesehen, was ich außer meinem Hobby Computer machen könnte, wenn ich mal nicht mehr arbeite. Immer nur am PC sitzen ist ja auch nicht des Rentners Traum. So habe ich vor ca. 3 Jahren unter anderem meine alte Laubsäge entstaubt und einfach mal ein paar Schwibbögen gebastelt, die ich anschließend verschenkt habe. Da die Geschenke gut angekommen sind, habe ich mir eine Scheppach gekauft und säge seitdem "wie die Großen". Ich finde das Arbeiten mit Holz hat etwas sehr beruhigendes und ich werde es bestimmt in der Rente weiter betreiben. Also liegt der Begriff Rentnerhobby gar nicht so weit weg

Bei mir war die Kindheit schon unwahrscheinlich kreativ. Ich habe gebastelt, gemalt, Fotos gemacht und entwickelt, Musik ... also immer in Hektik.

Dann Ausbildung, Beruf, Berufswechsel, Klicke, Schwofen, Familie u. u. u......

Und ja, um die 40 rum habe ich dann wieder angefangen mit meinen verschollenen Hobbys, wozu auch das Sägen gehört, angefangen und auch viele Vorlagen entworfen.

Und das ist nun auch schon ca. 20 Jahre her. Es ist also, wie man sieht, auch bei mir, dass man jenseits der 40 ist.