Eine Herausforderung

Das Schloss ist fertig und jetzt muss ein neues Projekt her. Da ich Herausforderungen mag, liebäugele ich mit mit dem Luchs von Janette Square. Erst mal muss ich schauen, ob ich genügend unterschiedliches Holz dafür habe.

Hallo Holger,
das kann mit einem Wort beantworten: EWIG . Aber mal im Ernst - wenn ich den ganzen Tag daran arbeiten könnte - was ich nicht kann - würde ich für das Aussägen etwa 1 Woche brauchen, wenn ich täglich 4-5 Stunden daran arbeiten würde. Es sind sehr viele Teile dabei, die bestimmt Stunden dauern und die ich mit Sicherheit mehrfach neu machen muss. Zum Beispiel die Streifen in den Beinen. Dann kann man noch viele viele Stunden Schleifen dazu rechnen, denn die unterschiedlichen Höhen müssen ja gut passen. Also ich denke, der Luchs wird im Frühsommer fertig sein, denn meistens habe ich nach Feierabend so ein oder zweimal in der Woche Zeit, zu sägen. Richtig Anfangen werde ich erst in 2 Wochen, weil wir vorher noch ein paar Tage Urlaub machen werden.

Aber ich beschäftige mich jetzt schon damit, welches Holz am Besten passt und ob ich noch etwas dazu kaufen muss. Intarsia ist ja vor allem deshalb schön, weil man da seine ganzen Reststücke verwenden kann und da versuche ich, so viel wie möglich davon zu verwenden. Hier braucht man aber für den Bart ein sehr großes Teil (und ich denke, ich habe eins), weil die nebeneinanderliegenden Stücke aus einem Holz gesägt sind.

So sieht das jetzt bei uns im Keller erstmal aus:



Aber wenn ich hier von viel Arbeit rede- das ist ja mindestens genauso viel "Fummelei" wie die Schwibbögen, die René hier vorgestellt hat!

... stimmt, das wird echt riesig - zuerst habe ich noch überlegt, ob ich es nicht auf 180%, sondern auf 140% vergrößere, aber dann werden die Teile im Gesicht sehr klein und die Herausforderung muss ja nicht noch größer werden.

Gestern habe ich ein kleines bisschen am Luchs-Bart gesägt... wenn die Zacken alle ineinander passen sollen, dauern 10 cm Sägeschnitt schon mal 20 Minuten.

Nach ca. 3 Stunden netto konzentrierten Sägens ist der Luchs jetzt so weit:



Wundert Euch nicht über das kleine Loch im Bart- ich habe wieder ein Holzmusterplättchen auf ein Stück Holz geklebt, weil ich kein so helles Holz für den Bart hatte. Leider musste ich das Loch mit verwenden, durch das die Holzmusterplättchen miteinander verbunden waren. Das Loch werde ich später mit einer Sägestaub-Leim-Mischung schließen.

Hallo Holger, die nach meiner bisherigen Erfahrung bekanntesten Autoren von Intarsiamustern und -büchern sind Judy Gale Roberts & Jerry Booher und Kathy Wise. Die Arbeiten von Roberts & Booher sind etwas flacher und weniger strukturiert als die von Kathy Wise. Beide haben ganz wunderschöne Vorlagen. Ich habe von Kathy Wise diese Bücher:

www.amazon.de/Intarsia-Woodworking-Proje...id=1331128433&sr=8-1

Das ist ganz ganz toll - wunderschöne Vorlagen, aber auch ziemlich anspruchsvoll.

www.amazon.de/Intarsia-Woodworking-Begin...id=1331128433&sr=8-2

Zum Anfangen würde ich dieses empfehlen. Es beginnt mit einem Intarsia-Fisch, Schritt für schritt, der am Ende sehr schön wird. In dem Buch sind die Muster einfacher, aber nicht weniger schön - die sitzende Katze aus meiner Bildergalerie ist aus dem Buch.

und von Roberts & Booher:

www.amazon.de/Wildlife-Intarsia-Step---S...id=1331128513&sr=1-2

Hier sind viele Wildtiere, sehr realistisch, wobei ich immer überlege, wo ich es aufhängen will. Und ich finde die Ergebnisse nicht so plastisch wie die von Kathy Wise. Aber das ist einfach geschmackssache.

www.amazon.de/Easy-Make-Inlay-Wood-Proje...id=1331128513&sr=1-3

Das würde ich nicht kaufen. Die Vorlagen sind zwar "ganz nett", aber dann würde ich stattdessen lieber das Buch "Big book of intarsia woodworking" kaufen, das von SSWC herausgegeben worden ist und die besten Vorlagen aus den Heften enthält, unter anderem auch den Luchs.

www.amazon.de/Big-Book-Intarsia-Woodwork...id=1331129145&sr=1-1


Wie Du siehst, bin ich auch noch ein Bücher-Freak

Ich denke, man muss es einfach angehen. Und wenn man manche Teile 2 oder 3mal sägt, dann ist das so. Ich würde mit etwas beginnen, was aus vielen großen Teilen besteht. In dem letzten Buch ist auch ein Pinguin mit Jungem, der sich für den Anfang eignet.

So, heute habe ich 2 Stündchen mit dem Auge zugebracht. So soll es später mal aussehen:



Zuerst habe ich den Außenrand gesägt, in den später das Augeninnere (das "weiße", was beim Luchs gelblich ist) und die Pupille eingefügt werden. Dann folgte der äußere Augapfel, in den die Pupille eingepasst werden musste. Das tollste war: Sie passte auf Anhieb



Auf dem nächsten Bild sieht man, wie es dann später wird- aber es ist eine optische Täuschung, denn den Augapfel habe ich nur darauf gelegt. Vielleicht schaffe ich es morgen, ihn in den Außenrand einzupassen.



Im Moment ist natürlich noch alles ungeschliffen und nicht geölt, deshalb sieht es noch sehr stumpf aus.